Geschichte / Daten

Geographische Lage

Zum Gebiet des Ortsteils Borstel gehört eine Fläche von 577 ha. Im Süden wird das Gebiet von der BAB A27 begrenzt, im Westen grenzt der Ortsteil Embsen an, im Osten der Ortsteil Uesen mit dem Waldgebiet Ueserdicken. Im Norden verläuft die Gemeindegrenze zur Gemeinde Oyten mit dem Ortsteil Bassen. Einen Plan mit den politischen Grenzen von 2007 können Sie hier einsehen.

Andere Kartenansichten finden Sie beim Landkreis Verden Navigator und bei Google-Maps.

Quellenangabe

Die Geschichte des Dorfes und weitere Geschichten wurden aus der Chronik 1989 entnommen.

BORSTEL Unser Dorf Gestern und Heute

Verantwortlich für die Herausgabe war Heinz Otten für den Festausschuß der Dorfgemeinschaft Borstel im Jahre 1989.

Aus der Chronik: Ein Dorf über sich selbst

von Heinz Otten

Das Dorf Borstel liegt nordöstlich von Achim an der früheren Landesstraße Achim-Bassen. Gab es vor 1950 noch eine kilometerbreite Grenze zwischen den Orten Achim und Borstel in Form von landwirtschaftlich genutzten Flächen, so laufen die Orte heute durch die gewaltige Ausweitung Achims fast ineinander über. Doch eine künstliche Grenze bleibt und wird sich wohl auch in nächster Zukunft nicht beseitigen lassen: die Anfang der sechziger Jahre gebaute Bundesautobahn Bremen-Walsrode.

Nördlich von dem eigentlichen Dorfkern schließt sich an die alte Landesstraße die neue im Jahre 1976 gebaute L 156 an, die die Orte Bassen und Thedinghausen verbindet sowie gleichzeitig als Autobahnzubringer betrachtet werden kann. Nördlicher Nachbar von Borstel ist der Ort Bassen, im Westen des Dorfkerns liegt Embsen-Laheit, im Osten haben wir eigentlich noch die Natur frei Haus, abgesehen vom Industriegebiet. Bevor die Flächen östlich von Borstel von der Stadt Achim als Industriegelände ausgewiesen wurden und die neue Landesstraße L 156 die Naturlandschaft noch verschonte, gab es hier …

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Aus der Chronik: Borstel im 18. Jahrhundert

von Hans Schneider nach der Chronik des Dr. Windel

Obwohl das Dorf Borstel sicherlich schon länger besteht, wird der Ort in der Chronik des Dr. Windel erst im 18. Jahrhundert erwähnt. Es heißt darin:

„Im 18. Jahrhundert befinden sich drei adelige Güter in Borstel. Das erste gehörte dem von Weihern. Das Weihersche Haus ist aber im Jahre 1717 abgebrannt. Das Land ließ die königliche Regierung namens der Breithauptschen Erben abministrieren (verwalten). Es ging später an die Breithauptsche Stiftung, deren Verwalter der Rentmeister Müller in Verden war.

Das zweite adelige Gut gehörte seit dem 16. Jahrhundert dem von Mandelsloh, woher der Ort jetzt noch gewöhnlich Mandelsenborstel genannt wird. Im Jahre 1718 hatte dieses Gut der Magdeburgische Domherr von Cramm im Besitz. Bis zum Jahre 1755 besaß es der Rat von Exter und im Jahre 1772 der Hauptmann von Petersen - von der holländischen Artillerie. Im Jahre 1791 kaufte es Thedel-Wilhelm von Cramm aus dem Hause Ölbern, der 1801 unverheiratet starb. Über den …

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Aus der Chronik: Achim und Borstel im 19. Jahrhundert

von Hans Schneider nach der Chronik des Dr. Windel

„Sämtliche Ortschaften des Gohgerichts Achim werden seit dem Jahre 1826 in zwei Vogteien, der West- und Ost Vogtei, geteilt. Zur Ostvogtei, welche 4968 Einwohner hat, gehört neben vielen anderen Orten auch Borstel. Es ist ein Geest-Dorf mit mittelmäßiger Geest, mit Bruchweiden und Wiesen."

„1845 hat Borstel 104, Mandelsenborstel 41, insgesamt also 145 Einwohner. Im Alter zwischen 60 und 90 Jahren werden damals nur 7 Einwohner gezählt. In der Zeit von 1833 bis 1845 nimmt Borstel nur um sieben Einwohner zu."

Die hiesigen Bauern besaßen im Jahr 1845 Pflugköthner oder Handköthnerstellen, Brinksitzerstellen, Anbauer stellen und Häuslingsstellen. Da es in Borstel damals wahrscheinlich nur Pflug- oder Handköthnerstellen gab, sollen hier nur diese Namen erklärt werden. Da heißt es in Dr. Windels Aufzeichnungen:

„Pflugköthnerstellen heißen diejenigen, welche ursprünglich so vieles Land haben, daß zu dessen Bestellung Pferde und Pflug gehalten werden müssen, welche auch gleichzeitig dem Gutsherren mit dem Gespann dienen und zu Kriegerreisen …

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Aus der Chronik: Borstel im 20. Jahrhundert

von Hans Schneider

Die Aufzeichnungen beziehen sich auf Aussagen von verschiedenen Dorfbewohnern, besonders aber des Landwirts Hermann Thran (er hat sich von Jugend an viel mit der Vergangenheit von Borstel beschäftigt) und auf eine Abschlußarbeit der Mittelschule, welche die damalige Schülerin Gerda Röpke (heute Gerda Wolters) 1950 geschrieben hat.

Borstel war bis 1929 ein selbständiges Dorf mit eigenem Bürgermeister, der letzte war Hermann Jäger. Als Grund für die Eingemeindung des Dorfes zu Achim wurden Steuerschulden (vor allem beim Schulgeld) genannt. Der kleine Ortsteil Hassel gehörte seinerzeit auch zu Borstel. Hassel wurde nach dem Autobahnbau 1964 in Achim eingegliedert. Auch eine Ziegelei soll einstmals zwischen Borstel und Laheit bei Emsholz bestanden haben. Es war sogar ein Gelände für einen eigenen Schulbau vorgesehen - nämlich dort, wo heute der Bauernhof von Johann Ditzfeld am Alten Heerweg liegt. Der Bau mußte leider wegen der Schulden fallen gelassen werden.

Auch ein Kolonialwarengeschäft (Sophie Röpke) und eine Gast­wirtschaft (Segelken bis 1979) hatte unser Ort. Bei …

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Aus der Chronik: Borsteler Erntefeste einst Publikumsmagnet

von Heinz Otten

1948 - Hurra, wir haben die Deutsche Mark. Langsam geht es wieder aufwärts. Die Schaufenster und die Läger der Geschäfte füllen sich wieder. Die langen Zeiten der Entbehrungen haben auch das dörfliche Leben geprägt, man will wieder leben, man will wieder feiern, lustig sein, fröhlich sein. Vorbei ist die Zeit der Heißgetränke, der Rüben-, Kartoffel- und Roggenschnäpse, Fischwürstchen und Maisbrote. Bei Segelken läuft wieder der Bierhahn und „Glanders Alter Verdener".

Es wird Herbst. Die Ernte ist mit Hilfe der damaligen zahlreichen landwirtschaftlichen Hilfen gut eingebracht - ja, und warum sollte man das nicht zünftig feiern? In Borstel wird das erste Erntefest gefeiert. Die Dorfjugend plant und plant - und man kann im nachhinein sagen, sie hatte gut geplant. Der größte Hof in Borstel war der Hof von der Decken. Was lag also näher, als hier auch den ersten Erntekranz abzuholen.

Marianne Wittrock geb. Elling, damals Hausmädchen auf dem Gutshof, sprach das erste Erntegebet. Erntebräutigam war Walter Thran (heute Gast- und …

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Aus der Chronik: Das erste Dorfgemeinschaftsfest

von Dieter Wolters

Nach Schließung der Gaststätte Segelken und des Le­bensmittelgeschäftes Röpke fehlten in Borstel damit Treffpunkte für die Dorfbewohner.

Beim Schneeräumen im Februar 1980 entsprang bei einer Unterhaltung von Hermann Osmers jun. und Die­ter Wolters der Gedanke einer Dorf-Fete.

Gedacht war an eine Scheunen-Fete für alle Dorfbewoh­ner. Veranschlagt wurde eine Beteiligung von ca. 50-80 Personen. Dazu sollte die Scheune der Familie Osmers geschmückt und hergerichtet werden. Bei einer Zusam­menkunft am 8. Juni 1980 wurden Einzelheiten geklärt. Fast alle Teilnehmer der Organisation erklärten sich einverstanden, bei einem finanziellen Fiasko des Festes mit je 50,- DM zu haften. Es wurde der 12. Juli als Festtermin vereinbart.

Nach einem Rundschreiben wurden die Karten verkauft. Schon nach kurzer Zeit wurden weit über 200 Teilneh­mer registriert. Dadurch wurde die Scheune zu klein und es mußte ein Zelt her.

Hauptorganisatoren waren Hermann Osmers, Heinrich Osmers, Hans Rottstegge und Dieter Wolters. Die Fest­rede hielt Hans Schneider.

An Geldspenden gingen 300 …

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Kohlfahrten und Kohlkönige der Dorfgemeinschaft Borstel

Um die lange Zeit zwischen den Dorffesten zu füllen und auch im Winter die Gemeinschaft des Dorfes zu stärken wurde seit 1983 alljährlich eine Kohlfahrt organisiert. Zunächst wurde Samstagsabends mit Tanz gegessen und gefeiert. Damit auch weiterhin Ältere und Familien mit Kindern an unserer Veranstaltung teilnehmen können, haben wir Ende der 90er Jahre das Kohlessen auf den Sonntagmittag verlegt. Seitdem haben wir eine gleichmäßig hohe Beteiligung.

Zu jeder Kohltour gehört auch bei uns eine Kohlkönigin oder ein Kohlkönig. Bei uns wird er nicht nach Verzehr sondern nach Engagement in der Dorfgemeinschaft ausgewählt.

Jahr Name Jahr Name
1983 Helmut Meyer 1984 Herbert Haase
1985 Willi Kohlmann 1986 Grete Wolters
1987 Hans- Dieter Osmers 1988 Heinrich Lüllmann
1989 Georg Dunker 1990 Elsbeth Berning
1991 Helmut Wolters 1992 Katharina Osmers
1993 Hermann Dohrmann 1994 Irene Gerken
1995 Hermann Ditzfeld 1996 Grete Schultze
1997 Detlef Arndt 1998 Eva Behnken
1999 Heinz Otten 2000 Helga Bollmann
2001 Karl-Heinz Tangemann 2002 Rosemarie Ditzfeld
2003 Johann Rathjen …

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